VCD ÖPNV-Fachtagung 2025
ÖPNV im Ländlichen Raum:
Herausforderung der Daseinsvorsorge in Zeiten knapper öffentlicher Finanzen
Dienstag 27. Mai 2025 in Nürnberg
Veranstaltung durchgeführt in Kooperation mit dem VDV Bayern und dem LBO Bayern.
ÖPNV steht derzeit von gleich mehreren Seiten unter Druck: Die Kosten für die Erbringung von Leistungen steigen markant an, gleichzeitig sind die öffentlichen Haushalte eng wie nie zuvor.
Auf der Einnahmenseite konnte mit dem Deutschlandticket ein erfolgreiches Angebot etabliert werden, welches die Verkehrsunternehmen aber noch stärker in die Abhängigkeit von der Finanzierungskraft und dem Finanzierungswillen der öffentlichen Haushalte treibt. Gerade im ländlichen Raum fehlt ein Verkehrsangebot, um das günstige Ticket auch nutzen zu können. Damit der ÖPNV seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, ist eine Angebotsausweitung auch abseits der Metropolen und deren Speckgürteln zwingend.
Gerade dort stellt sich die Lage des straßengebundenen ÖPNV außerordentlich herausfordernd dar. Die Ressourcen- und Personalausstattung der für die ÖPNV-Planung verantwortlichen kreisfreien Städte und Landkreise ist im Verhältnis zur Komplexität der Aufgaben besonders knapp.
Wie soll dann die in der ÖPNV-Strategie des Freistaates Bayern definierte Zielsetzung einer Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030 erreicht werden? Weiterhin als „freiwillige Aufgabe“? Wenn Pflichtaufgaben wie Krankenhäuser und Schulen von erheblichen Kostensteigerungen betroffen sind, besteht dann nicht die Gefahr, dass die „freiwilligen“ ÖPNV-Leistungen reduziert werden?
Wie die Herausforderung der Aufrechterhaltung eines akzeptablen Angebotes gemeistert werden kann, welche Chancen es gibt, welche Risiken im Blick zu behalten sind und welche Steine aus dem Weg geräumt werden müssen, stand im Mittelpunkt der VCD ÖPNV-Fachtagung. Es sollten Wege aufgezeigt werden, welche Weichen wir jetzt stellen müssen, damit die Fahrt in Richtung Verkehrswende nicht auf dem Abstellgleis endet.
Dies kann aber nur gemeinsam gelingen. Daher war es das erklärte Ziel dieser Fachtagung des VCD unter dem Motto „ÖPNV im Ländlichen Raum: Herausforderung der Daseinsvorsorge in Zeiten knapper öffentlicher Finanzen‘‘ Aufgabenträger, Unternehmen und politische Akteure zusammen und in den Dialog zu bringen..
Das Vortragsprogramm der Veranstaltung im Historischen Straßenbahndepot der VAG in Nürnberg umfasste eine Reihe von inhaltlichen Schwerpunkten – angefangen bei den Megathemen Finanzierung und Angebotsqualität über die Rolle von flexiblen Bedienformen und die Diskussion kreisübergreifender Busverbindungen bis hin zur Optimierung der Schnittstellen zwischen SPNV und straßengebundenem ÖPNV, um unerreichbar geglaubte Ziele doch noch schaffen zu können. Der Fokus lag vor allem darauf, wie mit der Situation der knappen Kassen im Ringen um ein akzeptables und hinreichend attraktives Angebot umgegangen werden kann.
PROGRAMM
- Begrüßung und Einführung
Gerd Weibelzahl und Andreas Kagermeier (VCD-Landesvorstand) - Grußworte
- Burckhard Hüttl (Geschäftsführer VDV Bayern)
- Stephan Rabl (Geschäftsführer LBO Bayern)
- ÖPNV im ländlichen Raum: Maßnahmen und Finanzierung
Marie-Theres Wölki (VDV-Fachbereichsleiterin Ländliche Räume) und
Burkhard Hüttl (Geschäftsführer VDV Bayern) - Analyse und Bewertung der ÖPNV- Angebotsqualität (im ländlichen Raum)
– Ergebnisse einer strategischen Studie für das VGN-Gebiet im Quervergleich mit anderen Verbundräumen
Stefan Weigele (Ramboll Management Consulting GmbH | civity)
Ergänzendes Statement aus Sicht des VGN: Anja Steidl & Jonas Hüsam (VGN) - Einschätzungen der aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen aus Verbandssicht
Stephan Rabl (LBO)
- Unterstützungsangebot des Freistaats für bedarfsorientierte Mobilitätsangebote
Vorstellung des Beratungsteams Nachhaltige Mobilität bei der BEG
Bianca C. Aßmus (BEG)
- Allheilmittel flexible Bedienformen?
Flexible Bedienformen werden aktuell ja in einer ganzen Reihe von Landkreisen von politischer Seite als Option gesehen, reguläre Busangebote zu ersetzen und damit vermeintlich Kosten zu sparen. Dabei wird meist nicht ausreichend berücksichtigt, dass On Demand-Verkehre bei entsprechender Nachfrage auch schnell hohe Kosten verursachen können.- Erfahrungsbericht aus dem On Demand-Projekt „KEXI“
Stefan Grüttner, Landratsamt Kelheim) - Erfahrungsbericht aus dem On Demand-Projekt „Lotti“
Tobias Mayr, Stadtwerke Schwabach GmbH
- Erfahrungsbericht aus dem On Demand-Projekt „KEXI“
- Landkreisübergreifenden Verbindungen
Netzlücken im SPNV-Netz können mit landkreisübergreifenden Busverbindungen kompensiert werden. Die Fallbeispiele zeigen die hohen Kooperationsanforderungen.
- Der Schnellbusring München als Ergänzung zum sternförmigen S-Bahnnetz
Dr. Bernd Rosenbusch (MVV) - Landesbedeutsame Buslinien in Mittelfranken, schnell und ohne Umsteigen von Schwabach nach Heilsbronn
Birgit Rückert (Landkreis Roth) - Einführung landesbedeutsamer Buslinien am Beispiel des Alpenbusses
Matthias Schmid (Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Der Schnellbusring München als Ergänzung zum sternförmigen S-Bahnnetz
- Bahnreaktivierung als Rückgrat für ÖPNV-Offensive
Das Zusammenspiel von neuen SPNV-Halten und der Neuausrichtung der Busverbindungen.
- Workshop: Herausforderungen der Finanzierung des ÖPNV im ländlichen Raum
Ziel der bayerischen ÖPNV-Strategie ist Verdoppelung Fahrgastzahlen bis 2030.
Wie schaffen wir das?
Wie finden wir den richtigen Mix?
Welche Rollen spielen die kreisfreien Städte und Landkreise zur Erfüllung der Ziele?
Welche Anreize muss die Landesregierung bieten?
Moderation: Gerd Weibelzahl - Resümee / Take Aways
Andreas Kagermeier
Das Tagungsprogramm als PDF-Flyer zum Download
Impressionen von der Tagung
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Pressemitteilung zur Veranstaltung vom 28. Mai 2025
Veranstaltung in Kooperation mit
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