Pressemitteilung
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Verkehrsclub Deutschland |
„Kassensturz“ für die Zweite Stammstrecke MünchenVCD Bayern fordert stärkeres finanzielles Engagement der Region München, um Verbesserungen im Schienenverkehr in allen Landesteilen zu ermöglichenMünchen, 3.1.2025 – Trotz der Kostenexplosion beim Bau der Zweiten Stammstrecke in München sieht der bayerische Landesverband des ökologischen Verkehrsclubs VCD e.V. keine Möglichkeiten mehr, das Projekt zu modifizieren und damit die Baukosten zu senken. „Für die Fertigstellung des Projekts sind bereits viele Milliarden Euro notwendig. Hinzu kommen jährlich erhebliche Unterhaltskosten für den Tunnel und die zusätzlichen Bahnen“, so der VCD Bayern. Die knappen Regionalisierungsmittel reichen dafür nicht aus. Daher sollte der zusätzliche Mittelbedarf von der prosperierenden Region München – bestehend aus der Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen, die außerordentlich davon profitieren – getragen werden. „Wir haben im Dialog mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), der Deutschen Bahn AG und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) geprüft, ob eine Abänderung des teuren Projekts Zweite Stammstrecke noch möglich ist. Unsere lokalen Aktiven sind zu Recht verärgert über die Kostenexplosion und befürchten, dass dadurch keine Finanzmittel mehr für den Schienennahverkehr in anderen bayerischen Regionen zur Verfügung stehen“, erklärt Dr. Christian Loos, Landesvorsitzender des VCD Bayern. „Das Projekt ist jedoch so weit fortgeschritten, dass Modifikationen nicht mehr möglich sind. Wir sind allerdings erstaunt, dass weiterhin unklar ist, welche Betriebskosten nach Fertigstellung der zweiten Stammstrecke anfallen und wie diese finanziert werden sollen. Dazu kommen noch Entgelte für die Bestellung der zusätzlichen S-Bahnen!“ Der VCD Bayern fordert daher mehr Klarheit zu den künftigen Betriebskosten und deren Finanzierung. Gerd Weibelzahl, SPNV-Experte im bayerischen VCD-Landesverband, erläutert das Finanzierungskonzept des VCD: „Es ist angemessen, dass weiterhin etwa gleich viel Geld in die Bestellung der S-Bahn München fließt wie derzeit für die 20 Millionen Zugkilometer. Auch eine Anpassung an die Inflation ist vertretbar. Sollten diese Mittel jedoch nicht ausreichen, sehen wir die Landeshauptstadt München und die vom S-Bahnausbau profitierenden Anliegerlandkreise in der Pflicht, die Differenz aus eigenen Mitteln mitzufinanzieren. Sollte dies nicht geschehen, befürchten wir, dass für die anderen sechs bayerischen Regierungsbezirke keine Mittel mehr für Verkehrsverbesserungen zur Verfügung stehen.“ Diese Befürchtungen des VCD werden auch durch jüngst veröffentlichte Ausschreibungen wie das „Bayerwaldnetz“ oder die „Mainfrankenbahn“ gestützt. Diese enthalten nur marginale Verbesserungen. Für Fragen steht Ihnen Gerd Weibelzahl unter Tel. 0160 / 9460 5819 zur Verfügung.
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